Schulprojekte

Anlässlich der WESERFESTSPIELE setzen sich Kinder und Jugendliche im Rahmen verschiedener Schulprojekte mit kirchenmusikalischen Werken und Komponisten auseinander. Die Projekte finden in Vorbereitung auf die Konzertveranstaltungen vor Ort statt.

Die Klage des Friedens

Projekt zur Symphonie Liturgique von A. Honegger am Viktoria-Luise-Gymnasium Hameln

In diesem Musikvermittlungsprojekt dreht sich alles um Perspektivwechsel. Es werden Perspektiven eingenommen, die wieder erschreckend nah kommen: die von Krieg und Frieden. Wie klingt Frieden in Musik? Wie fasst man Krieg in Worte? Ein Musikkurs des Viktoria-Luise-Gymnasiums Hameln liest und hört das Konzertprogramm „Die Klage des Friedens“ mit ihren Augen und Ohren. Der Fokus liegt dabei auf Arthur Honeggers „Symphonie Liturgique“ – ein Werk voller konträrer Sichtweisen und programmatischer Ideen im Nachklang des Zweiten Weltkriegs. In der Zusammenarbeit mit dem Jungen Philharmonischen Orchester Niedersachsen entsteht eine interaktive Konzerteinführung, die eine weitere Perspektive mitdenkt: die des Publikums!? Installative Momente greifen diese auf und laden ein, den verschiedenen Blickwinkeln im Konzert zu lauschen.

Mitwirkende:
Eva-Maria Kösters | Projektleitung für VISION KIRCHENMUSIK
Dr. Matthias Rheinländer | Musiklehrer am Viktoria-Luise-Gymnasium Hameln
Frederik Bothoff & Klara Kramer | Junges Philharmonisches Orchester Niedersachsen

Vive la musique!

Schulkonzerte in Lilienthal zum 200. Geburtstag von César Franck

Im Jahr 1822 wurde der Komponist César Franck geboren. Sein Vater tat alles dafür, César als „Wunderkind“ berühmt zu machen, so spielte der Junge mit 11 Jahren schon Konzerte und  komponierte. Als er gerade mal 12 Jahre alt war, zogen seine Eltern mit ihm nach Paris, damit er dort Musikunterricht bei den besten Lehrern erhielt.

In diesem Konzert für Schülerinnen und Schüler wird das Pariser Musikleben vor 200 Jahren lebendig: Welche Instrumente wurden damals gespielt und wie war der Musikgeschmack der Menschen? Welche Musik liebten die Kinder, welche die Erwachsenen?  

Ein Instrument hat es César Franck ganz besonders angetan: die Orgel! Sie wird im Mittelpunkt dieses Konzertes stehen. Lasst euch verzaubern von wunderbaren Klängen, kommt mit in die Kathedralen von Paris, lernt mit uns ein wenig Französisch und feiert die Musik: Vive la musique!

Mitwirkende:
Renate Meyhöfer-Bratschke | Orgel
Annegret Schönbeck  | Konzept und Moderation

FASZINATION RENAISSANCE

Interdisziplinäres Schul- und Konzertprojekt am Domgymnasium Verden

Die Zeitenwende zum 16. Jahrhundert ist eine der fruchtbarsten Epochen der europäischen Geschichte. Nie zuvor hat der Mensch in so kurzer Zeit so viel neu erdacht, erschaffen und die Grenzen des bekannten Wissens gesprengt. Das interdisziplinäre Schulprojekt FASZINATION RENAISSANCE nimmt diese spannende Zeit in den Blick. Beteiligt sind Kurse und Arbeitsgemeinschaften der Fächer Religion, Kunst, Geschichte und Astronomie. Sie setzen sich auseinander mit einer begehbaren Camera obscura, der genialen Bogenbrücke von Leonardo da Vinci, Bedeutung der Landschaftsarchitektur im 16. und 17. Jahrhundert, Martin Luthers berühmte Tischreden, den revolutionären Erkenntnisse des Nikolaus Kopernikus und vielen weiteren wissenschaftlichen Neuerungen der Renaissance.

Die Ergebnisse werden beim Konzert am 13. Mai mit dem Kammerchor des Domgymnasiums und dem Spezialisten-Ensemble für Alte Musik Capella de la Torre präsentiert. Mitreißende Vokal- und Instrumentalmusiken der großen Renaissancemeister wie Josquin Desprez und Bartolomeo Tromboncino erklingen in der Andreaskirche und geben Einblicke in die bahnbrechenden Entwicklungen auf dem Gebiet der Musik.

Mitwirkende:
Kammerchor des Domgymnasiums Verden, Leitung: Vanessa Galli
Astronomie-AG, Leitung: Martin Mechelhof

Geschichtskurs Jg. 11, Leitung: Teodora Wagenknecht
Religionskurs Jg. 11, Leitung: Sabine Struß
Reinhard Nitsche, Historische Bibliothek des Domgymnasiums Verden

Capella de la Torre, Leitung: Katharina Bäuml

Ulf Pankoke – VISION KIRCHENMUSIK | Projektleitung

MessiaSASAmbura

Interdisziplinäres Schulprojekt am Gymnasium Lilienthal

MessiaSASAmbura konfrontiert in einer kompositorischen Neuinterpretation G. F. Händels „Messiah“ mit Elementen der vielfältigen tansanischen Musik. Dabei entsteht Musik voller energetischer Brüche und Überlagerungen – so treten beispielsweise zirkuläre, patternartige Rhythmen in den Dialog mit Chören aus Händels Oratorium. Auf diese Weise setzt sich MessiaSASAmbura auch mit der Kolonial- und Missionsgeschichte Tansanias künstlerisch auseinander.

In Vorbereitung auf das Konzert mit dem Kammerchor der Klosterkirche St. Marien Lilienthal und dem Asambura-Ensemble am 27. Mai findet am Gymnasium Lilienthal ein interdisziplinäres Schulprojekt statt, das sich mit den verschiedenen Dimensionen des interkulturellen Werks auseinandersetzt. Die Musikkurse beschäftigen sich mit den kompositorischen Techniken, die dem Werk von Maximilian Guth zugrunde liegen, und entwickeln eigene Kompositionen. Die Religionskurse setzen sich kritisch mit der Missionsgeschichte und dem interkulturellen Dialog heute auseinander. Der Deutschkurs entwickelt das Programmheft für das Konzertprojekt.

Am Konzerttag wird es vormittags eine moderierte Probe für die Schülerinnen und Schüler mit dem Asambura-Ensemble geben.

Mitwirkende:
Musik-, Deutsch- und Religionskurse der Jahrgänge 7, 9, 12 und 13
Karoline Maurhoff, Peter Hummel | Lehrkräfte am Gymnasium Lilienthal
Renate Meyhöfer-Bratschke, Kantorin an der Klosterkirche St. Marien Lilienthal
Musikvermittlungsteam des Asambura-Ensembles
Maximilian Guth, Komponnist und künstlerischer Leiter des Asambura-Ensembles
und verschiedene Gastreferent:innen

#atnox – Faszination Weltraum

Schulprojekte an der Alpheideschule und der Albert-Schweitzer-Schule Nienburg

Das Weltall ist faszinierend und rätselhaft. Daran hat auch die Wissenschaft, trotz aller Bemühungen, bisher nicht wesentlich etwas ändern können. Das Werk #atnox von Christian Scheel berührt die existentiellen Fragen des Woher und Wohin, die im Spannungsfeld zwischen Mensch und Weltall entstehen und die gerade in Zeiten der Krise stärker in’s Bewusstsein rücken.

Der Titel „at nox“ bedeutet im weiteren Sinn „zur Nacht“ und symbolisiert die nächtliche Stunde, die für den Blick auf die Himmelskörper notwendig ist. Die Dunkelheit der Nacht steht aber auch für eine Vielzahl ungeklärter Fragen und unbekannter Zusammenhänge. In Christian Scheels Komposition erhält das Unfassbare mit neuen Tönen und Texten verschiedener Jahrhunderte in unterschiedlichen Sprachen eine besondere Emotionalität. Mond, Planeten, Sonne, Galaxien, dunkle Materie und schwarze Löcher mit ihrer Hawking-Strahlung spannen ein faszinierendes Feld auf mit Texten von Lukrez, Kopernikus, Voltaire, Goethe, Einstein und anderen.

Nienburger Schülerinnen und Schüler der 4., 6. und 11. Klassen setzen sich mit den verschiedenen Facetten des Werks für Chor und Instrumentalensemble auseinander. Die Viertklässler:innen der Alpheideschule beschäftigen sich an einem ganzen Workshoptag mit der Musik, der Instrumentierung und den Texten von #atnox und entwickeln mithilfe von außermusikalischem Material eigene Kompositionen. Die Sechstklässler:innen der Albert-Schweitzer-Schule erfahren in mehreren Musikstunden mehr über die Zusammenhänge des Werkes. So interviewen sie den Komponisten, vollziehen die kompositorischen Techniken nach und setzen sie praktisch um.

Bei einem eigens konzipierten Schulkonzert treffen die Viert- und Sechstklässler:innen aufeinander und erleben das Werk unter der künstlerischen Leitung des Komponisten in einer moderierten Fassung. Gleichzeitig führen sie ihre eigenen Ergebnisse aus den Workshops auf und lernen den Kirchenraum als musikalischen Ort kennen. Die 11. Klässler:innen erarbeiten alles was für eine gelungene, abwechslungsreiche Konzerteinführung essentiell sein könnte – künstlerische Erfahrungen inbegriffen.

Mitwirkende:
4. Klassen der Alpheideschule Nienburg
6. und 11. Klassen der Albert-Schweitzer-Schule Nienburg
Malim Kumkar | Projektleitung für VISION KIRCHENMUSIK
Christian Scheel | Komponist und Kreiskantor an St. Martin Nienburg